18. Juli 2011

Rekord bei Pillen-Plagiaten

Ob Spielzeug, Maschinenteile oder Pillen: Die europäischen und insbesondere auch die deutschen Zollfahnder ziehen immer mehr Plagiate aus dem Verkehr. Vor allem gefälschte Medikamente sind derzeit „in Mode“ – die Zahl der nachgemachten Arzneimittel stieg binnen eines Jahres um satte 30 Prozent.

Mit 11,5 Millionen nachgemachten Arzneimitteln meldeten die europäischen Fahnder einen neuen Rekord: 30 Prozent mehr als im Vorjahr. Der EU-Zollkommissar Algirdas Semeta bringt es auf den Punkt: „Gefälschte Produkte können die Gesundheit und Sicherheit der Verbraucher ernsthaft gefährden und legal arbeitende Unternehmen benachteiligen“. Erschreckend: Zwei Drittel der sichergestellten Plagiate stammen aus China, bei den nachgemachten Medikamenten sind die Vereinigten Arabischen Emirate dabei, einen Spitzenplatz zu erobern. Die EU-Zollbehörden aus den 27 Mitgliedsländern beschlagnahmten an den Außengrenzen 118 Millionen Güter mit dem Verdacht auf Plagiate. Fünf Millionen davon wurden allein in Deutschland gefunden, wobei Arzneien rund zehn Prozent des Gesamtvolumens ausmachten. Spitzenreiter bei den Plagiaten sind nach wie vor die Zigaretten, gefolgt von Markenartikeln. Einen Rückgang der Fälschungen stellt die EU bei CDs und DVDs fest – sie würden deutlich seltener beschlagnahmt.